Usbekistan September 2017

Durch Usbekistan mit Rad, Bus und Bahn vom 7. September bis 21. September 2017.

Auf der Seidenstrasse durch Usbekistan. Es waren insgesamt 1709 km, davon 400km mit dem Rad. Die überwundenen Höhenmeter betrugen lediglich 1670 Meter, was durch starken Gegenwind mehr als wettgemacht wurde. Ein kleiner Teil von stark befahrenen Strassen wurde mit dem Bus zurückgelegt. Der Organisator der Reise war biss-reisen.de. Das Abenteuer begann bereits bei der Ausstellung des Visas. Obwohl rechtzeitig eingereicht, wurde das Visum erstam Tag vor dem Abflug ausgestellt. Na ja, irgendwie ja rechtzeitig könnte man sagen. Die Anreise erfolgte mit Aeroflot über Moskau. Der Flug nach Moskau dauerte 1:35 und nach einer Wartezeit von 1:20 ging es weiter nach Tashkent. Flugzeit 3:55. Die Währung ist das Sum, wobei 10000 SUM ein Euro sind. Internet für das Handy gibt es auch. Eine SIM Karte mit 4 GB kostet 15 EUR, kann jedoch nur von einem Einheimischen beantragt werden. Unser Reiseleiter war SOKIR SAIDOW.

Die roten Linien sind die, die mit dem Fahrrad zurück gelegt wurden.

Do 7.9.2017 - Fr 8.9.2017

Flug von Wien nach Taschkent
Abflug von Wien um 14:55 mit Aeroflot über Moskau nach Tashkent. Ankunft in Taschkent am 8.9. um 3:55 Ortszeit. Die Zeitverschiebung beträgt +3 Std.
Sokir hat mich vom Flughafen abgeholt und ins Hotel Uzbekistan gebracht. Nach einem kurzen Schlaf hat sich die Gruppe um 10:30 in der Lobby des Hotels getroffen. Anschließend ging es mit der Metro durch Tashkent zum Chorsu Basar. Anschließend ging es weiter zu Fuß zur Medrese Barak Chan und dem Kaffal-Shashi Mausoleum. Zurück ging es durch ein buntes Menschentreiben, denn im Rahmen des Festivals der traditionellen Kultur „O'zbegim“ wurde von den usbekischen Köchen Plov mit einem Gewicht von 7360 Kilogramm zubereitet. An diesem Tag wurde der Weltrekord für das Kochen von Plov aufgestellt, der ins Guinness Buch der Rekorde eingetragen wurde. Um 22:05 ging es mit dem Nachtzug im Liegeabteil nach Buchara. Es war zwar eine etwas wackelige Fahrt, aber schlußendlich sind wir gut angekommen.

Sa.9.9.2017

Buchara
Ankunft am Bahnhof Buchara um 6:30. Etwas verschlafen nach der Zugfahrt fuhren wir erst einmal ins Hotel Helene. Das heißt konkret, in die Nähe des Hotels. Da das Hotel in der Altstadt liegt, mussten wir ein Stück zu Fuß zurücklegen. Erst einmal gab es Frühstück, bevor wir mit Stadtbesichtigung begonnen haben.
Buchara gilt als die „heilige Stadt“ Zentralasiens. Es gibt einen wunderbaren orientalischen Stadtkern. Er ist fast vollständig erhalten und zeigt viele historische Bauten wie die Kalon-Moschee oder die Medres Mir i Arab, die größte Koranschule.

So 10.9.2017

Buchara
Der Vormittag stand zur freien Verfügung und wurde von der Gruppe zum Besuch der Moschee Chor Minor, welche 4 Minarette hat, genutzt. Nach der Rückkehr ins Hotel waren dann unsere Räder da, welche gleich verteilt wurden. Dann ging es zur ersten Ausfahrt, dem Mausoleum von Bahovuddin Naqshbandi. Am späten Abend kehrten wir zum Hotel zurück.

Mo 11.9.2017

Von Buchara nach Gishduwan
Nach dem Frühstück ging es erst einmal ein Stück mit dem Bus. Ein befahren der Hauptstrasse ist nämlich nicht anzuraten. In Romitan ging es dann mit dem Rad los. Gegenwind uff. Wir fahren entlang der Buchara Oase, vorbei an Obstplantagen, Baumwollfeldern und Maulbeerhainen. Maulbeerbäume sind geschützt, denn sie werden zur Aufzucht der Seidenraupen benötig. Jeder Landwirt wir verpflichtet Seidenraupen zu züchten. Bei der Streckenwahl war unser Guide nicht so zimperlich. So sind wir am Rand der Schnellstrasse gegen die Fahrtrichtung gefahren. Von den Autofahrern gab es weder hupen, blinken oder Vogel tippen, also alles im Grünen Bereich. Angekommen in Gishduwan haben wir eine Unterkunft beim Töpfermeister Abdullah aka bezogen.

Di 12.9.2017

Von Gishduwan nach Kalkanata
Am Morgen ging die Fahrt von Gishduwan durch die Ausläufer der Wüste Kysyl Kum (Wüste des roten Sandes) nach Yangiabad. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 11 kmh wegen des starken Gegenwinds. Da wir vor Einbruch  der Dunkelheit unseren Quartiergeber erreichen sollten, haben wir ein Stück der Strecke mit dem Bus zurück gelegt und zwar bis nach Kanimekh. Von dort wieder bei starkem Gegenwind mit dem Rad bis zu unseren Privat Unterkunft in Kalkanata.

Mi 13.9.2017

Von Kalkanata nach Nurata

Höhenprofil 13.9.2017

Heute ging es über die Hügelkette des Krakatau. Die Hügelkette haben wir über den kleinen Karaqarga-Pass, der auf 765m liegt überquert. Vom höchsten Punkt hat mein einen schönen Weitblick nach Nurata. Der anstrengende Aufstieg wurde nach einem Picknick am Pass mit einer schönen Abfahrt belohnt. Die Unterkunft bei unserer tadschikischen Familie in Nurata haben wir um 16:30 erreicht.

Do 14.9.2017

Von Nurata zum Jurtencamp von Jangikasghan
Von Nurata aus ging es erstmal durch die Wüste. Vor dem Ort Jangikasghan sind wir dann abgebogen und eine Sandstrasse bis zum Jurtencamp gefahren. Also gefahren, na ja. Teilweise war so viel Sand, dass sich das Fahrrad eingegraben hat. Dann war schieben angesagt. Es war mächtig anstrengend.

Fr 15.9.2017

Im Jurtencamp und zum Aydarkul-See
Heute gibt es einen Ruhetag, das Rad bleibt zu Hause. Wir machen einen Ausflug mit dem Bus zum Aydarkul-See. Natürlich haben wir uns dort auch in die Fluten gestürzt.

Sa 16.9.2017

Jurtencamp nach Qoshrabot
Vom Jurtencamp sind wir erst einmal mit dem Bus bis hinter Nurata gefahren, zum Tschaschma-Komplex mit der heiligen Hasrat-Ali Quelle.
Die derzeitigen Gebäude – eine große und eine kleine Moschee und ein überdachtes Kenotaph – wurden erst vor einigen Jahren gebaut, nur die geschnitzte Holztür der großen Moschee und eine steinerne Inschrift über der Tür sind älter. In zwei Wasserbecken tummeln sich unzählige heilige Karpfen, die nicht gegessen werden dürfen.
Das Wasser aus der Quelle (Tschaschma), nach der der Komplex benannt ist, gilt als heilkräftig, denn die Quelle soll entstanden sein, als Hasrat Ali, Schwiegersohn des Propheten Mohammed und vierter Kalif, der kaum jemals nach Nurata gekommen sein dürfte, seinen Stab hier in den Boden gerammt hat.
Gleich hinter dem Tschaschma-Komplex führen Stufen den Berghang hinauf, wo noch Reste einer Festung stehen, die auf Alexander den Großen zurückgeht. Es sind nur drei Ruinengruppen von Mauern oder Türmen erhalten, aber man hat einen guten Blick über die Stadt und die Ebene.
Nach der Besichtigung und anschließendem Mittagessen, wobei wir auch bei einer Hochzeitsfeier teilhaben durften, sind wir zur Familienunterkunft in Qoshrabot geradelt.

So 17.9.2017

Qoshrabot nach Obolin
Mit dem Rad ging es am 11. Tag von Qoshrabot über den Aktau in die Samarkand-Oase, bis wir in Obolin die Familienunterkunft erreichten.

Mo 18.9.2017

Obolin nach Samarkand
Nach der Übernachtung in Obolin ging es mit dem Rad zum Mausoleum des Gelehrten al-Buchari. Nach der Besichtigung wurden die Räder verladen und die Fahrt ging mit dem Bus weiter nach Samarkand. Geschlafen haben wir im Hotel Zarina.

Di 19.9.2017

Samarkand
Nach dem Frühstück haben wir Samarkand besichtigt. Heute die zweitgrößte Stadt Usbekistans bietet es jede Menge Sehenswürdigkeiten wie die Gur Emir Moschee, Der Registan – ein Weltkulturerbe der UNESCO mit der Tillakorie Medresse, der Sherdor Medresse und der Ulugbek Medresse. Weiters noch die Bibi Xanom Mosche und die Totenstadt Shohizinda.

Mi 20.9.2017

Samarkand und Schnellzug nach Taschkent
Heute stand der Vormittag zur freien Verfügung. Ich bin vorbei an der neu eingeweihten Statue von Islom Karimov, welcher der erster Präsident der unabhängigen Republik Usbekistan war und das Amt von 1991 bis zu seinem Tot 2016 ausübte, bevor ich den Sion-Basar besuchte. Hier gibt es einfach alles zu kaufen.
Am Nachmittag haben wir mit unserem Guide das Observatorium des Ulug'bek besucht. Das Hauptinstrumen der Sternwarte war vermutlich der gemauerte Sextant mit einem Radius von 40,4 Metern. Ein Teil davon ist noch erhalten geblieben. Anschließend haben wir das Museum für die Entstehungsgeschichte Samarkands besucht. Mit dem Bus ging es zurück zum Hotel, wo wir unsere Koffer gelagert hatten. Noch ein letztes Abendessen, bevor wir um 18:40 mit dem Schnellzug nach Taschkent aufgebrochen sind. Angekommen sind wir um 22:10. Vor der Abschieds Zeremonie haben wir uns noch an der Bar bedient und die Reise Revue passieren lassen. Knapp vor Mitternacht ging es dann ins Bett.

Do 21.9.2017

Ende der Reise
Nach einem kurzen Schlaf, bin ich um 2:30 zum Flughafen gefahren. Da ich meine Zollerklärung von der Einreise nicht hatte, gab es einige Diskussionen am Flughafen. Schlußendlich bin ich dann 4:45 über Moskau nach Wien geflogen, wo ich um 9:20 angekommen bin.

Resümee

Ein schöner Urlaub mit netten Mittradlern. In Usbekistan habe ich einen Islam kennen gelernt, der sich grundlegend von den Arabischen Islam unterscheidet. Aufgeschlossene und freundliche Leute, keine verhüllten Frauen, alle mit lachendem Gesicht, farbenfroh gekleidet. Ausser den bunten Kleidern, würde man sie in unserem Land nicht unterscheiden können.